Weiterbildungsstätten
Psychiatrische Dienste, Kliniken, Kategorien, Weiterbildungsverbünde und Psychotherapieinstitute
Orientierung in der Weiterbildung
Um den Facharzttitel zu erwerben muss man Credits erlangen: in einer Weiterbildungsstätte (z.B. Klinik), im curriculärer Basisunterricht am Weiterbildungsverbund, sowie in der Psychotherapieausbildung. I.d.R. sind verschiedene Institutionen nötig.
Auf dieser Seite haben wir alle Informationen zusammengefasst, die du brauchst, um die Definitionen zu verstehen, deine Weiterbildung zu organisieren und deine Zukunft zu planen.
Weiterbildungsstätten
Weiterbildungsstätten sind psychiatrische Dienste, Kliniken und Arztpraxen, die für die Weiterbildung in Psychiatrie und Psychotherapie für Erwachsene oder für Kinder und Jugendliche anerkannt sind. Diese sind dein primärer Arbeitgeber und verpflichtet, die theoretische Weiterbildung anzubieten sowie die Erfüllung der nach ihrer Kategorie zulässigen Weiterbildungsziele zu gewährleisten und angemessene Arbeitsbedingungen zu garantieren.
Die Kategorien geben das Kompetenzniveau an, das die Weiterbildungsstätte bietet, und folglich die Weiterbildungsziele, die angestrebt werden können. Die vollständige Liste der Kategorienbeschreibungen und ihrer Kriterien ist in der Ziffer 5 des Ausbildungsprogramms für Erwachsenenpsychiatrie und -psychotherapie bzw. für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie zu finden.
Eine Liste der Weiterbildungsstätten findet sich im SIWF-Register, wo nach Fachrichtung, Kanton oder Kategorie gesucht werden kann. Derzeit wird jedes Jahr vom SIWF eine Umfrage zur Weiterbildungsqualität durchgeführt und die Ergebnisse werden online veröffentlicht, so dass du die Zufriedenheit der Assistentinnen und Assistenten und die Qualität der Weiterbildung in deinem aktuellen oder nächsten Job überprüfen kannst.
Die Kategorie A bietet ein breites Spektrum an Diagnostik und Behandlung und ist in der Lage, die gesamte Weiterbildung anzubieten.
Insbesondere die Erwachsenenpsychiatrie zeichnet sich dadurch aus, dass sowohl ambulante als auch stationäre Leistungen einen kantonalen oder regionalen Versorgungsauftrag mit Aufnahmepflicht haben (Behandlung von Patienten mit FU und Akutpsychiatrie). Für die Erwachsenenpsychiatrie sind ein Jahr Weiterbildung in einer Einrichtung der Kategorie A stationär und ein Jahr in der Kategorie A ambulant erforderlich.
Für die Kinder- und Jugendpsychiatrie bieten Einrichtungen der Kategorie A sowohl ambulante als auch stationäre und Forschungstätigkeiten an. Für Assistenten in der KJP ist mindestens ein Jahr in einer Einrichtung der Kategorie A oder B erforderlich.
Einrichtungen der Kategorie B erfüllen die gleichen Kriterien wie die der Kategorie A, haben aber ein eingeschränkteres Spektrum an behandelten Erkrankungen (aber immer noch einen Versorgungsauftrag für EP) und, für KJP, keine Forschungspflicht.
Für Assistenten in der KJP ist mindestens ein Jahr in einer Einrichtung der Kategorie A oder B erforderlich.
Für die Erwachsenenpsychiatrie bezieht sich die Kategorie C auf alle anerkannten Einrichtungen oder Abteilungen, die eine Behandlung von Patienten mit spezifischen Merkmalen (Diagnose, Alter, usw.) anbieten. Auch Einrichtungen für Schwerpunkte sind eingeschlossen. Liste der möglichen Anerkennungen: Alterspsychiatrie und -psychotherapie, Suchterkrankungen, Konsiliar- und Liaisonpsychiatrie, Forensische Psychiatrie, Psychosomatik, Krisenintervention, Psychotherapie, Geistige Behinderung und psychische Störungen, Diagnosespezifische Abteilungen (Depression, Angst, Borderline u.a.)
Zur Kategorie C gehören in der Kinder- und Jugendpsychiatrie alle ambulanten Einrichtungen (und ggf. auch dazu mit stationären Tatigkeiten), die nur einen Teil der Weiterbildungsziele anbieten können und keine Gutachtenangebote machen. Diese Einrichtungen haben Vereinbarungen mit anderen Weiterbildungsstätten für die Weiterbildungen, die sie nicht direkt anbieten können.
Die Kategorie D der Weiterbildung in der Erwachsenenpsychiatrie existiert nicht mehr. Sie umfasste früher Einrichtungen für Schwerpunkte, die heute zur Kategorie C gehören.
In der Kinder- und Jugendpsychiatrie sind Einrichtungen, die spezifische Patienten mit einem begrenzten diagnostischen Spektrum behandeln (spezielle medizinische Dienste zum Beispiel für epileptische Kinder oder Jugendliche, straffällige Jugendliche, schulpsychologische Dienste
usw.).
Von einer Fachärztin oder einem Facharzt geleitete Arztpraxen, die die unter Ziffer 5 des Weiterbildungsprogramms genannten Kriterien erfüllen, können eine maximal einjährige Weiterbildung in Form von Praxisassistenz anbieten.
Weiterbildungs- verbünde
Einige der theoretischen Weiterbildungscredits werden direkt von deinem Arbeitgeber garantiert. Die Einrichtungen sind verpflichtet, eine Mindestanzahl von Weiterbildungsstunden und -credits pro Monat zu garantieren, z. B. für Basisunterricht und Jurnal Clubs. Andere Credits werden durch die Teilnahme an Kursen erworben, die von Weiterbildungsverbünden (oder regionalen Zentren für postgradualen Unterricht) veranstaltet werden, die in der Regel regional organisiert sind und an denen verschiedene Einrichtungen beteiligen. Für die Einschreibung in einen Weiterbildungsverbund bist du allein verantwortlich, und du wirst nicht automatisch eingeschrieben, wenn du die Stelle annimmst. Der Arbeitgeber muss Weiterbildungsstunden für die Anreise und die Teilnahme an den Kursen sowie eine finanzielle Unterstützung für die Kosten garantieren.
Eine Liste der regionalen Zentren für postgradualen Unterricht ist auf der Website der SGPP veröffentlicht.
Psychotherapie-institute
Da es sich bei dem Titel um den des Facharztes für „Psychiatrie und Psychotherapie“ handelt (sowohl für die Erwachsenenpsychiatrie als auch für die Kinder- und Jugendpsychiatrie), ist der Abschluss eines anerkannten Psychotherapie-Instituts erforderlich, um die zur Erlangung des Titels erforderlichen Credits und Kompetenzen zu erwerben. Diese Kurse können nur an anerkannten Instituten absolviert werden, die die von der WBO festgelegten Kriterien für Qualität, Kompetenz und Dauer erfüllen.
Die Wahl des psychotherapeutischen Modells ist persönlich, wird aber auch oft mit dem Arbeitgeber besprochen. Darüber hinaus ist im Rahmen des Programms Erwachsenenpsychiatrie die Teilnahme an den drei Einführungskursen in kognitive Verhaltenstherapie, systemische und psychodynamische Psychotherapie verpflichtend. Diese Kurse sind eine gute Möglichkeit, sich bei der Wahl des persönlichen Modells zu orientieren. In der Kinder- und Jugendpsychiatrie wird in der Regel die Methode der Weiterbildungsstätte ausgewählt und mit der Leiterin oder dem Leiter besprochen.
In jedem Fall stellt diese Wahl eine wichtige Entscheidung für deine persönliche und berufliche Entwicklung dar. Sie kann auch von externen Faktoren wie Arbeitsmöglichkeiten, Verfügbarkeit von Supervisoren, Dauer und Kosten beeinflusst werden. Wenn du unentschlossen bist, Fragen hast oder dich für eine Konfrontation auf Augenhöhe entscheidest, zögere bitte nicht, uns zu kontaktieren!
Eine Liste der anerkannten psychotherapeutischen Institute ist auf der Website der SGPP veröffentlicht.